Prostitution ist auch nichts anderes als Massage oder Fusspflege anzubieten

Natürlich ist es das. Bei der Arbeit verkauft jede_r seine Arbeitsfähigkeit, aber Prostitution hat auch Auswirkungen auf unsere Sexualität. Ohne Sexualität zu romantisieren ist es doch einfach, unsere Sexualität als integralen Bestandteil unserer Persönlichkeit zu sehen. In unserer Sexualität gibt es Anturner und Offturner – und während des Sex spielen unsere früheren sexuellen Erfahrungen eine Rolle. Für diejenige, die sich prostituiert wird jede sexuelle Erfahrung Teil der eigenen Sexualität – auch wenn versucht wird, das Ganze als getrennt von einem selbst zu betrachten.

Aus diesem Grund sprechen viele Frauen in der Prostitution von einer geteilten Identität – während der Prostitution hat sich ein Teil des Selbst von ihnen abgespalten (Dissoziation). Viele gewöhnen sich daran, ihre Gefühle zu unterdrücken, aber sie stellen fest, das es schwierig ist, sich wieder mit ihnen zu verbinden, wenn sie es versuchen. Prostitution ist etwas ganz anderes als ein normaler Beruf.

Das gilt auch für die Sexkäufer. Auch für sie ist es nicht irgendein Kauf, auch ihre Sexualität ist davon betroffen. Ebenso ihre Haltung gegenüber Frauen. Es ist kaum ein Zufall, dass insbesondere in den Rotlichtvierteln von Amsterdam Frauen und Mädchen mehr belästigt werden als anderswo.

Quellen