Wenn das Stigma verschwinden würde, wäre Prostitution kein Problem

Nein, so funktioniert das nicht. Das Stigma der „Hure“ ist typisch für die meisten Arten von Unterdrückung – die Verantwortung wird vom Untderdrücker zur Unterdrückten verschoben.

„Scham wird den Opfern aufgeklebt“ – so beginnt ein Gedicht von Kjersti Ericsson über den Widerstand gegen Unterdrückung. Schieb die Schuld auf das Opfer. Sonst müssten wir uns mit den Tätern beschäftigen – und sehen was wirklich passiert.

Prostitution entspringt der puritanischen Sicht auf Sexualität, die Sex mit Schmutz, Scham und Schuld in Verbindung bringt. Pornographie und Prostitution brauchen Puritanismus um Meinungen zu bilden, die Grenzüberschreitungen rechtfertigen. Viele Prostitutionstäter begehren Prostitution, eben weil sie sie als schändliche und schmutzige Sexualität ansehen.

Deswegen stimmt das mit dem Stigma der Prostitution, von dem die Verherrlicher der Prostitution sprechen, nicht. Solange die Unterdrückung weitergeht, wird auch das Stigma bleiben.

Und wir meinen nicht nur Unterdrückung in Form von Prostitution, denn so lange Frauen in „Jungfrauen und Huren“ aufgeteilt werden, bleibt das Stigma bestehen.

Quellen